Das bin ich
Ich bin Wenke Seifert, 1985 geboren und Mutter von drei Sternenkindern und drei Kindern an der Hand.
Meine drei Sternenkinder sind alle durch eine kleine Geburt Zuhause geboren. Sie waren alle für sich unterschiedlich. Ich hatte einen Schwangerschaftsabbruch, eine Fehlgeburt mit natürlichem Abgang und eine Fehlgeburt mit der Diagnose Missed Abortion. Im ausführlichen Erfahrungsbericht könnt ihr gern mehr darüber lesen.
Diese Erfahrungen haben mich gezwungen, dass ich mich mit mir und meinem Körper auseinandersetzen muss. Gefühlt zum ersten Mal in meinem Leben. Ich habe mich dadurch besser kennengelernt und kann heute für mich und meine Bedürfnisse einstehen.
Als Doula und emotionale Fehlgeburtsbegleiterin kann ich dich im ganzen Prozess einer Fehlgeburt begleiten. Egal wie dein Weg für dich aussieht ich bin persönlich oder auch telefonisch an deiner Seite und unterstütze dich.
Meine Geschichte
2018 wurde ich zum dritten Mal in meinem Leben schwanger und es war für mich ein so so großer Schock. Meine Periode kam nicht und dies fiel mir erst einige Zeit später auf. Also kaufte ich einen Schwangerschaftstest und er war positiv. Mein damaliger Mann wusste von all dem nichts. Als ich ihm den Test zeigte, war er genauso überfordert wie ich. Wir hatten schon zwei Kinder und ein weiteres kam für uns eigentlich nicht in Frage. In der 6. Schwangerschaftswoche (SSW) hatte ich dann einen Termin bei meiner Frauenärztin. Sie bestätigte die Schwangerschaft und ich habe mich über die Möglichkeit des Schwangerschaftsabbruchs beraten lassen. Mein Mann und ich haben mehrmals am Tag darüber geredet. Was wäre, wenn… nach vielen vielen Stunden des Redens haben wir uns gegen das Baby entschieden. Ich machte einen Termin bei Pro familia. Hier wurde ich quasi in einem Gespräch getestet, ob ich denn auch genau wüsste wofür ich mich entschied. Dann musste ich noch eine weitere Bedenkzeit-Woche nach diesem Termin einhalten, bis ich den Abbruch vornehmen lassen konnte. Ich entschied mich für einen medikamentös eingeleiteten Abbruch, der Zuhause stattfinden konnte. Jedoch war ich sehr auf mich allein gestellt und hatte keine weitere Unterstützung. Niemand bis auf meinen damaligen Mann wusste, was ich da durch mache. Ich habe mich für gut 4h im Bad eingeschlossen und habe dort das Baby geboren. Ein Wochenbett oder Ähnliches habe ich nicht gehalten. Mir war nicht bewusst, dass ich mir ein paar Tage Auszeit hätte nehmen müssen. Es hat bei mir gut 3 Monate gedauert, bis sich mein Körper davon erholt hat, da ich sofort mit dem Alltag weiter gemacht habe.
Mittlerweile rede ich offen darüber und wünschte mir, dass ich damals mehr aus meinem Umfeld eingeweiht hätte. Auch wenn wir uns gegen das Baby entschieden haben, ist es dennoch kein leichter Prozess für uns/mich gewesen. Diese Entscheidung bereue ich nicht. Ich bereue es, dass es dazu kommen musste und wir nicht besser verhütet haben.
Fehlgeburtserfahrung
„Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt“ ist mein Motto seit dem Schwangerschaftsabbruch und meiner Scheidung. Mit meinem neuen Partner entschieden wir uns 2020 für ein gemeinsames Kind. Gut drei Monate später hielt ich den ersten positiven Schwangerschaftstest in der Hand. Wir konnten es kaum glauben und freuten uns riesig. Leider bekam ich knapp eine Woche später Blutungen, die stärker waren als meine übliche Periode. Ich rief sofort bei meiner Ärztin an und konnte gleich zu ihr kommen. Der Ultraschall brachte die Gewissheit, dass ich dabei war, den Embryo zu verlieren. Die Ärztin hatte kurz Empathie gezeigt und versuchte mich zu trösten und dann ratterte sie ihren Text über Fehlgeburten und ihre Häufigkeit hinunter. Ich konnte ihr nicht mehr zuhören, da ich mich unter Schock und in einem Tunnel befand, wo ich sie kaum noch wahrnahm. Ich machte mich auf den Weg nach Hause und rief gleich meinen Freund an. Ich nahm mir einen Tag frei und machte wieder weiter mit dem Alltag.
Nach einem Zyklus war ich bereit, mit der Familienplanung weiterzumachen. Es klappte gleich beim ersten Versuch. Wieder schwanger, wie großartig. Aufgrund der vorhergehenden Fehlgeburt musste ich nicht bis zur 8. SSW auf einen Arzttermin warten und konnte schon Ende der 6. SSW zur Untersuchung. Eine intakte Fruchthöhle, die sich etwas versteckte. Ein Eckhocker, so die Ärztin. Sogar leichte Herzaktivitäten waren ersichtlich. Erleichtert ging ich nach Hause. In der 10. SSW war der nächste Termin. Der Ultraschall zeigte eine leere Fruchthöhle. Kein Baby mehr zu sehen. Der nächste Schock. Die Ärztin ratterte wieder ihren Text runter und erzählte was von Menschen mit Einschränkungen und dass ich doch schon zwei gesunde Kinder habe und froh sein kann. Von Empathie war sie weit weg. Sie wollte mir noch die Überweisung für die Ausschabung in der Klinik fertig machen, aber wir entschieden dann, dass ich Montag wieder komme und wir dann weitersehen. Ich ging nach Hause. Mein Freund kam mir auf dem Weg entgegen. Gefühlt verlor ich den Boden unter den Füßen. Wieso schon wieder? Bis am Montag geschah körperlich nichts. Mein Körper dachte immer noch, er sei schwanger. Die Fruchthöhle war ja noch immer in der Gebärmutter. Die Frauenärztin untersuchte mich. Alles noch so wie in der Vorwoche. Wir sprachen über meine Möglichkeiten. Abwarten oder Ausschabung. Ich wählte das Abwarten. Knapp zwei Wochen später war mein Körper immer noch „schwanger“. Es tat sich nichts. Ich hatte ab und zu ein Ziehen im Unterleib, aber sonst keine weiteren Anzeichen. Bei einem erneuten Termin bei meiner Ärztin nahm ich Cytotec mit nach Hause. Ein Medikament, welches die kleine Geburt einleiten soll. Ich habe es gegen Mittag eingenommen und gegen 18 Uhr wurde die leere Fruchthöhle geboren. Dabei hatte ich keine Schmerzen. Dieses Mal habe ich mich krankschreiben lassen und habe mir die Zeit gegeben, um zu heilen, die ich brauchte. Körperlich wie seelisch.
Es hat dann gut 8 Monate gedauert, bis ich wieder schwanger wurde. Meine neue Frauenärztin diagnostizierte eine Schilddrüsenüberfunktion. Dies war eventuell der Grund für die zwei Fehlgeburten. Meine damalige Ärztin hatte dies nie getestet.
Begleitung
Als Doula und emotionale Fehlgeburtsbegleiterin kann ich dich im ganzen Prozess einer Fehlgeburt begleiten. Egal wie dein Weg für dich aussieht, ich bin persönlich oder auch telefonisch an deiner Seite und unterstütze dich.
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Schwerpunkte:
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Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett
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Folgeschwangerschaft
Angebot:
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Emotionale Begleitung bei Fehlgeburt, kleiner Geburt/Kürettage und anschließenden Wochenbett
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Emotionale Begleitung bei Schwangerschaftsabbruch
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